
Maibaum
Entgegen den Traditionen manch anderer Dörfer stellen wir in Großaitingen jährlich einen neuen Maibaum auf. Dieser wird am letzten Freitag vor dem ersten Mai im Gemeinde- oder Kirchenwald umgemacht und vorsichtig aus dem Wald gebracht. Geschnitzt und vorbereitet wird der Maibaum seit ein paar Jahren am Heckl-Hühnerstall, die Jahre zuvor war man Gast beim Klaiber-Hof in Großaitingen. Genauso traditionell wie das Maibaumschnitzen ist auch das anschließende Bewachen in der Nacht von Freitag auf Samstag. Jedoch ist es in der Geschichte des Burschenvereins Großaitingen noch nie vorgekommen, dass der Maibaum geklaut wurde. Am Samstag Vormittag folgen dann die letzten Vorbereitungen zum Aufstellen. Gegen Mittag wird der Baum dann mit Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr zum Aufstellplatz gefahren, was gar nicht so einfach ist, denn die Einmündung Reinhartshoferstraße in die Lindauerstraße ist relativ eng, und es muss meistens der Platz der gegenüberliegenden Tankstelle mit benutzt werden. Aufgestellt wird unser Maibaum per Autokran, die Platzverhältnisse würden das Aufstellen eines größeren Baumes "mit der Hand" deutlich erschweren. 1981 wurde der Maibaum das letzte Mal mangels Interesse von Bevölkerung und Mitgliedern per Hand aufgestellt. An dieser Stelle muss noch erwähnt werden, dass die Mädchenjugend einen großen Anteil der Arbeit am Maibaum leistet: in der Woche, bevor der Maibaum geschnitzt wird, werden die Girlanden von den Mädels angefertigt. Dies ist eine ziemliche Knochenarbeit, zumal die längste Girlande gut 18 Meter lang ist. Dafür sind aber unsere Girlanden die schönsten im Landkreis Augsburg!! Einige kleine Geschichten über unsere Maibäume gibt es noch zu erzählen: Nachdem der Baum im Jahr 2000 endlich am Hutter-Hof lag, und man so langsam zu entrinden anfing, wurde es klar - der Baum hatte einen gewaltigen Riss, der anscheinend vom Fällen kam. Logisch natürlich, dass dieser Baum so nicht aufgestellt werden konnte, also musste man kurzerhand einen neuen besorgen. Deshalb dauerten auch die Schnitzarbeiten an diesem neuen Baum dann bis mitten in die Nacht, da ja erheblicher Zeitverzug entstanden war. Aber wir wären nicht der KBV Großaitingen, wenn wir nicht mit so einem "Kindergeburtstag" fertig geworden wären! Im Jahr 2001 gab es im Juli einen gewaltigen Sturm. Unser Bäumchen hielt diesem leider nicht stand, so dass die Spitze abbrach. Diese durchschlug das Dach des Ministrantenheimes, welches erst kurz vorher renoviert worden war. Nur gut, dass bei solchen Schäden (zum Glück wurde niemand verletzt!) die Gemeindeversicherung haftet! Ende September wird unser Maibaum dann wieder mit Hilfe des Autokrans abgebaut und von uns am Boden empfangen. Anschließend müssen noch alle Schilder abgeschraubg und die Grilanden abgehangen werden, bevor der Baum für die Maibaumverlosung in handgerechte 4 Meter stücke zersägt wird.